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Ich stelle mir vor Silvester wäre eine Art Miniaturversion des kommenden Jahres gewesen. Dann wird es wohl in etwa so verlaufen: Zunächst ungewohnt, aber mehr und mehr vielversprechend verlaufend und in ein unerwartetes Hochgefühl auffahrend, bis schließlich eine Ernüchterung einsetzt, die von einem letztlich befriedigenden Ausklang abgelöst wird. Ein Abendessen mit verheirateten Paaren in einem leicht überteuerten italienischen Restaurant, das von einem Oberkellner geführt wurde, der sich wie ein überstrenger sinistrer Choreograph aufführte. Dann eine Party, die von einer legendären Lokalgröße organisiert wurde. Wenn Bohèmes und Lebenskünstler irgendetwas können, dann ist es Partys zu veranstalten, was ein nicht zu unterschätzendes Talent ist! Wir waren alle freundlich miteinander, beseelt, wollten es nicht bei dieser einen Gelegenheit belassen. Einer der Ehemänner geriet in einen eindeutigen Flirt. Ach, wenn es doch nur öfter solche Stunden gäbe... Dann kam der Schock. Die Ehefrauen täuschten meinen Freund C und mich und kutschierten uns zu einem "Lokal", wo Housemartins und Ska gespielt wurde und alle Gäste schwarz und grau gekleidet waren. Weg war die erotische Stimmung, weg die bohéme-euphorische und doch elegante Ausgelassenheit; stattdessen der nostalgische Abgesang der letzten Arbeiterjugend, Kopfgewackel statt Tanzen. 80er statt 90er, für öffentliches Vergnügen völlig ungeeignet. Als "Entschädigung" ließen wir den Abend in einer umgewandelten Werkstatt ausklingen.. Dann mit dem Taxi zu Cs Wohnung. Verdienter Schlaf. Vorher Rekapitulation dieses insgesamt gelungenen Abends. Wird sich vermutlich so nicht wiederholen.
Katev - 3. Jan, 15:26