Party
Warum habe ich das gemacht? Der Spaß hat mich alles in allem etwas über achtzig Euro gekostet. Jetzt, wo ich davon ausgehen muss, bald nicht mehr so viel Geld zur Verfügung zu haben, gebe ich es freizügiger aus als zu den Zeiten, als ich mit einem dauerhaften Einkommen rechnen konnte. Aber es geht nicht um die Geldverschwendung - dabei ist der Begriff Verschwendung nur auf die Bahnfahrten anzuwenden; einen Schlafsack kann man schließlich immer gebrauchen, auch wenn ich ihn mir andernfalls nicht geholt hätte - sondern um die Zeitverschwendung. Vor allem war es eine schlechte Erfahrung - und zwar in der Art, wie ich sie schon oft genug gemacht habe: Mit Menschen, die einem nichts sagen und denen du nichts zu bieten hast, einen Abend verbringen und dabei die eigene Befangenheit und Frustration ertragen zu müssen. Ich war so verzweifelt, dass ich schon nach einer knappen Stunde daran dachte mich wie ein Dieb davon zu stehlen. Auch das habe ich schon oft gemacht. Es ist immer eine schmerzhafte Sache, wenn man es mit seinen Mitmenschen einfach nicht aushält.
Diesmal handelte es sich um die Einweihung der neuen Wohung von Mz und seiner Freundin. Ich war dort völlig fehl am Platz und fühlte mich wie ein Aussätziger unter Geisteskranken. Es war beklemmend. Ich ging die Ecken der seltsam geschnittenen Wohnung ab, schätzte die Position der anderen Gäste ein und ob sie meinen Weggang bemerken würden, verfluchte das Deckenlicht, das gnadenlos jede Ecke des Flurs ausleuchtete und hielt auch schon meinen Rucksack in der Hand, fast bereit damit aus der Tür zu schlüpfen.
Letztlich schreckte ich davor zurück. Zum einen fürchtete ich mich davor entdeckt zu werden, was sehr peinlich gewesen wäre, zum anderen fragte ich mich, ob das nicht eine zu krasse Aktion sei. Das hätte im Endeffekt bedeutet, mich auf furchtbare Weise aus dem Leben meines Freundes zu verabschieden. Nachdem ich ihn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und kaum was von ihm gehört hatte, hatte ich den weiten Weg nach langem Zögern nur auf mich genommen, um meine Loyalität zu beweisen. Die Basis unserer Freundschaft war in den letzten zwei Jahren immer schmaler geworden. Ich wollte nicht derjenige sein, der die morsche Brücke zum Einsturz bringt.
Der Beginn einer Party ist fast immer entscheidend. Das ist wie bei einem Buch. Du spürst regelrecht über die Nackenhaare, die sich beim Eintritt in einer fremden Gesellschaft aufrichten, ob du mit der Situation gut zurecht kommen wirst oder nicht. Ich machte von der ersten Sekunde an keine gute Figur. Schon die Gegend, in die Mz und seine Freundin gezogen waren - eintönige Reihenhäuser wie Bauklötze auf einer zugeparkten hügeligen Siedlung verteilt und durch Rasenflächen voneinander getrennt - hatte einen komischen Eindruck auf mich gemacht. Nachdem die Tür hinter mir geschlossen wurde, fühlte ich, dass ich in eine Falle geraten war. Nach einer verlegenen Umarmung mit Janine stieß ich zu drei Frauen, die mir nicht gefielen, und begrüßte sie flüchtig. Dann kämpfte ich mich sogleich nach draußen auf den Rasen, wo Mz. ungeschickt mit einem Grill hantierte. Wir gaben uns die Hand, er lächelte freundlich und ich merkte, dass es im Prinzip mit uns vorbei ist.
Auf dem Balkon stand noch ein anderer Typ, wohl ein Freund von Mz., der mir völlig unbekannt war. Ich fand ihn recht unangenehm, ein verschlossener Computer-Sonderling, ein Linux-Enthusiast, der über nichts anderes reden konnte als über Server und Conventions. Ich stellte ihm einmal die Frage, wie er die Zukunft des ganzen Projekts ansah, was er merkwürdig und verdächtig zu finden schien. Wir mochten uns nicht, weil wir uns in diesem Umfeld so ähnlich wurden. Ich wollte nicht so sein wie er, so verkrampft und zurückgezogen, so langweilig, ich wusste, dass ich auf Partys glänzen konnte; er konnte das sicherlich nicht. Im Laufe des Abends platzte er nur mit einigen knappen Kommentaren heraus, die seine grundsätzliche Geringschätzung gegenüber allem was Spaß machte und populär war, demonstrierte; ansonsten schielte er nur in die Gegend herum, strich sich durchs lange spröde Haar (kurz davor hatte er noch einen Vollbart getragen) und schlürfte sein Bier.
Die Atmosphäre war recht gezwungen, Bier und Zigaretten änderten nichts daran. Bald stieß der dritte im Bunde von Mz zu uns, ein kleiner durchtrainierter Typ namens Itzig, ein Landsmann von Mz. Amüsant, aufschneiderisch und stets das Wort ergreifend und dieses lange nicht loslassend, war er der einzige, der die Party halbwegs in Gang hielt. Da ich auch zur minoritären Repräsentanz von Mz gehörte und er mich daher zu Seinesgleichen zählte, sprach er mich öfter mal an und fragte mich nach meiner Meinung, während der Rest mich ignorierte. Die einzige Person, die noch erwähnenswert scheint, war eine Frau, die eine gewisse sexuelle Ausstrahlung auf mich ausübte. Letztlich aber sollte ich sie dadurch vertreiben, dass ich ihre Sektmischung nicht mochte und ihr meine Lebensgeschichte nicht gefiel. Sie war eine albern-spöttische Spießerin, aber sie hatte schöne lange Beine. Danach nahm Itzig sie in Beschlag, aber seine plumpe Angeberei und zur Schau gestellte Virilität zogen bei ihr auch nicht.
Während der ersten halben Stunde, als die Anzahl der Gäste noch überschaubar war, gab es von allen mühselige Versuche, die Sache ins Laufen zu bringen. Die Gespräche hielten sich krampfhaft an kleinste Begebnisse, das Herumstreunen der Katzen, die Glutzeit der Kohle und die vielen Wolken mussten als Themen herhalten. Mz unterließ es, irgendwie als integrierender Faktor zu wirken. Außer dass er mir ein, zwei Mal ein Bier reichte und den ersten Satz Würstchen verkohlen ließ, trat er als Gastgeber kaum auf.
Dann strömten in kurzen Intervallen mehrere Paare und Freundinnengespanne in die Wohnung, allesamt Menschen aus Janines Kreis. Das gab der Party den Todesstoß. Janine ist ein netter Mensch, die auch so etwas wie Mitgefühl für mich empfindet (so kann man es wohl sagen), aber ihr Umfeld scheint überwiegend aus braven Pädagogikstudentinnen zu bestehen, die Theorien auswendig können und immer über Noten reden und deren Freunde genau so wenig intelligent sind wie sie. Es entwickelten sich Unterhaltungen über Tauchen, Tatoos und Kochkurse für Singles, es war grauenhaft. Um dem runden Esstisch versammelten sich die Paare, die sich untereinander kannten. Sie spießten kalte Farfelli auf, bissen in Bauguettesscheiben und ließen diskret Olivenkerne aus ihren Mündern verschwinden. Eine besonders resolut wirkende junge Frau nippte an einem Glas Weißwein, der gut zu ihrem blonden Zopf passte und sagte mit tiefer Stimme etwas, das die anderen einzuschüchtern schien. Man klagte über die Büroarbeit, den hohen Spritpreis und besonders vertrackte Prüfungen. Ich drückte mich fast nur noch an der Schwelle zum Balkon herum oder flüchtete mich auf die Toilette. Immer dachte ich an Desertion. Ich hantierte an Mzs Rechner und kundschaftete die Abfahrtszeiten der Bahn aus. Es wurde nur einmal spannend, als Itzig ein Video aus jüngeren Tagen ins Spiel brachte, in dem er und Mz sehr merkwürdig aussehen und sich benehmen würden; doch trotz des Drängens fast aller Gäste blockte Mz diese einzige Attraktion ab.
Als es von der Zeit her angemessen gewesen wäre, sich offen zu verabschieden, war die Bahnverbindung zu umständlich und ich selbst zu müde geworden, um die langwierige freudlose Fahrt auf mich zu nehmen. Nachdem ich buchstäblich Stunde um Stunde meine Flucht aufgeschoben hatte, entschloss ich mich also zu bleiben und meinen Schlafsack zu entjungfern. Ich trieb mich zumeist in der Nähe von Itzig und der Schönbeinigen herum und versuchte ihren Gesprächen, die mehr so eine Art Kampf darum waren, wer die interessanteren Aussichten und am meisten Lebenserfahrung gesammelt hatte, interessiert zuzuhören. Zwischenzeitlich hatte ich sogar mit Mz ein paar Worte geredet, in dem meine desolaten Lebensumstände nicht unerwähnt blieben; Mz hatte nichts dazu zu sagen gewusst.
Eine Stunde nach Mitternacht zog ein Großteil der Spießer wieder ab. Das wirkte ungemein erleichternd. So konnte ich es am Ende noch auf mich bringen, an dem intimeren Gesprächskreis auf dem Balkon teilzunehmen. Es wurden Witze erzählt, ich lachte auch. Man redete darüber, wieso es so viele dumme Leidenschaften und so viel Intoleranz gab, was auch grauenhaft war. Zweimal sagte ich etwas, was alle mit Schweigen quittierten.
Die Feier war schon in ihren letzten Zügen, als ich mich in meinen Schlafsack zurückzog. Mz war schon längst zu Bett gegangen. Die Schönbeinige sowieso. Ich hatte mehrere quälende Stunden nicht gerade mit Anstand hinter mich gebracht. Aber vor der heftigsten Aktion hatte ich letztlich zurückgeschreckt.
Am nächsten Morgen wachte ich als erster auf. In der Wohnung war es angenehm frisch und still, nur Mzs Schnarchen drang dumpf durch die Tür zum Schlafzimmer. Über dem Rasen schien verlockend die Sonne. Ich trank ein Glas Wasser und machte einen kleinen Spaziergang. Dieselbe Gegend, die mir bei der Ankunft noch so bizarr vorgekommen war, hatte jetzt etwas idyllisches an sich. Dann packte ich meine Sachen, nahm zwei Flaschen Bier als Entschädigung mit und verließ durch die Balkontür die Szenerie.
Diesmal handelte es sich um die Einweihung der neuen Wohung von Mz und seiner Freundin. Ich war dort völlig fehl am Platz und fühlte mich wie ein Aussätziger unter Geisteskranken. Es war beklemmend. Ich ging die Ecken der seltsam geschnittenen Wohnung ab, schätzte die Position der anderen Gäste ein und ob sie meinen Weggang bemerken würden, verfluchte das Deckenlicht, das gnadenlos jede Ecke des Flurs ausleuchtete und hielt auch schon meinen Rucksack in der Hand, fast bereit damit aus der Tür zu schlüpfen.
Letztlich schreckte ich davor zurück. Zum einen fürchtete ich mich davor entdeckt zu werden, was sehr peinlich gewesen wäre, zum anderen fragte ich mich, ob das nicht eine zu krasse Aktion sei. Das hätte im Endeffekt bedeutet, mich auf furchtbare Weise aus dem Leben meines Freundes zu verabschieden. Nachdem ich ihn seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und kaum was von ihm gehört hatte, hatte ich den weiten Weg nach langem Zögern nur auf mich genommen, um meine Loyalität zu beweisen. Die Basis unserer Freundschaft war in den letzten zwei Jahren immer schmaler geworden. Ich wollte nicht derjenige sein, der die morsche Brücke zum Einsturz bringt.
Der Beginn einer Party ist fast immer entscheidend. Das ist wie bei einem Buch. Du spürst regelrecht über die Nackenhaare, die sich beim Eintritt in einer fremden Gesellschaft aufrichten, ob du mit der Situation gut zurecht kommen wirst oder nicht. Ich machte von der ersten Sekunde an keine gute Figur. Schon die Gegend, in die Mz und seine Freundin gezogen waren - eintönige Reihenhäuser wie Bauklötze auf einer zugeparkten hügeligen Siedlung verteilt und durch Rasenflächen voneinander getrennt - hatte einen komischen Eindruck auf mich gemacht. Nachdem die Tür hinter mir geschlossen wurde, fühlte ich, dass ich in eine Falle geraten war. Nach einer verlegenen Umarmung mit Janine stieß ich zu drei Frauen, die mir nicht gefielen, und begrüßte sie flüchtig. Dann kämpfte ich mich sogleich nach draußen auf den Rasen, wo Mz. ungeschickt mit einem Grill hantierte. Wir gaben uns die Hand, er lächelte freundlich und ich merkte, dass es im Prinzip mit uns vorbei ist.
Auf dem Balkon stand noch ein anderer Typ, wohl ein Freund von Mz., der mir völlig unbekannt war. Ich fand ihn recht unangenehm, ein verschlossener Computer-Sonderling, ein Linux-Enthusiast, der über nichts anderes reden konnte als über Server und Conventions. Ich stellte ihm einmal die Frage, wie er die Zukunft des ganzen Projekts ansah, was er merkwürdig und verdächtig zu finden schien. Wir mochten uns nicht, weil wir uns in diesem Umfeld so ähnlich wurden. Ich wollte nicht so sein wie er, so verkrampft und zurückgezogen, so langweilig, ich wusste, dass ich auf Partys glänzen konnte; er konnte das sicherlich nicht. Im Laufe des Abends platzte er nur mit einigen knappen Kommentaren heraus, die seine grundsätzliche Geringschätzung gegenüber allem was Spaß machte und populär war, demonstrierte; ansonsten schielte er nur in die Gegend herum, strich sich durchs lange spröde Haar (kurz davor hatte er noch einen Vollbart getragen) und schlürfte sein Bier.
Die Atmosphäre war recht gezwungen, Bier und Zigaretten änderten nichts daran. Bald stieß der dritte im Bunde von Mz zu uns, ein kleiner durchtrainierter Typ namens Itzig, ein Landsmann von Mz. Amüsant, aufschneiderisch und stets das Wort ergreifend und dieses lange nicht loslassend, war er der einzige, der die Party halbwegs in Gang hielt. Da ich auch zur minoritären Repräsentanz von Mz gehörte und er mich daher zu Seinesgleichen zählte, sprach er mich öfter mal an und fragte mich nach meiner Meinung, während der Rest mich ignorierte. Die einzige Person, die noch erwähnenswert scheint, war eine Frau, die eine gewisse sexuelle Ausstrahlung auf mich ausübte. Letztlich aber sollte ich sie dadurch vertreiben, dass ich ihre Sektmischung nicht mochte und ihr meine Lebensgeschichte nicht gefiel. Sie war eine albern-spöttische Spießerin, aber sie hatte schöne lange Beine. Danach nahm Itzig sie in Beschlag, aber seine plumpe Angeberei und zur Schau gestellte Virilität zogen bei ihr auch nicht.
Während der ersten halben Stunde, als die Anzahl der Gäste noch überschaubar war, gab es von allen mühselige Versuche, die Sache ins Laufen zu bringen. Die Gespräche hielten sich krampfhaft an kleinste Begebnisse, das Herumstreunen der Katzen, die Glutzeit der Kohle und die vielen Wolken mussten als Themen herhalten. Mz unterließ es, irgendwie als integrierender Faktor zu wirken. Außer dass er mir ein, zwei Mal ein Bier reichte und den ersten Satz Würstchen verkohlen ließ, trat er als Gastgeber kaum auf.
Dann strömten in kurzen Intervallen mehrere Paare und Freundinnengespanne in die Wohnung, allesamt Menschen aus Janines Kreis. Das gab der Party den Todesstoß. Janine ist ein netter Mensch, die auch so etwas wie Mitgefühl für mich empfindet (so kann man es wohl sagen), aber ihr Umfeld scheint überwiegend aus braven Pädagogikstudentinnen zu bestehen, die Theorien auswendig können und immer über Noten reden und deren Freunde genau so wenig intelligent sind wie sie. Es entwickelten sich Unterhaltungen über Tauchen, Tatoos und Kochkurse für Singles, es war grauenhaft. Um dem runden Esstisch versammelten sich die Paare, die sich untereinander kannten. Sie spießten kalte Farfelli auf, bissen in Bauguettesscheiben und ließen diskret Olivenkerne aus ihren Mündern verschwinden. Eine besonders resolut wirkende junge Frau nippte an einem Glas Weißwein, der gut zu ihrem blonden Zopf passte und sagte mit tiefer Stimme etwas, das die anderen einzuschüchtern schien. Man klagte über die Büroarbeit, den hohen Spritpreis und besonders vertrackte Prüfungen. Ich drückte mich fast nur noch an der Schwelle zum Balkon herum oder flüchtete mich auf die Toilette. Immer dachte ich an Desertion. Ich hantierte an Mzs Rechner und kundschaftete die Abfahrtszeiten der Bahn aus. Es wurde nur einmal spannend, als Itzig ein Video aus jüngeren Tagen ins Spiel brachte, in dem er und Mz sehr merkwürdig aussehen und sich benehmen würden; doch trotz des Drängens fast aller Gäste blockte Mz diese einzige Attraktion ab.
Als es von der Zeit her angemessen gewesen wäre, sich offen zu verabschieden, war die Bahnverbindung zu umständlich und ich selbst zu müde geworden, um die langwierige freudlose Fahrt auf mich zu nehmen. Nachdem ich buchstäblich Stunde um Stunde meine Flucht aufgeschoben hatte, entschloss ich mich also zu bleiben und meinen Schlafsack zu entjungfern. Ich trieb mich zumeist in der Nähe von Itzig und der Schönbeinigen herum und versuchte ihren Gesprächen, die mehr so eine Art Kampf darum waren, wer die interessanteren Aussichten und am meisten Lebenserfahrung gesammelt hatte, interessiert zuzuhören. Zwischenzeitlich hatte ich sogar mit Mz ein paar Worte geredet, in dem meine desolaten Lebensumstände nicht unerwähnt blieben; Mz hatte nichts dazu zu sagen gewusst.
Eine Stunde nach Mitternacht zog ein Großteil der Spießer wieder ab. Das wirkte ungemein erleichternd. So konnte ich es am Ende noch auf mich bringen, an dem intimeren Gesprächskreis auf dem Balkon teilzunehmen. Es wurden Witze erzählt, ich lachte auch. Man redete darüber, wieso es so viele dumme Leidenschaften und so viel Intoleranz gab, was auch grauenhaft war. Zweimal sagte ich etwas, was alle mit Schweigen quittierten.
Die Feier war schon in ihren letzten Zügen, als ich mich in meinen Schlafsack zurückzog. Mz war schon längst zu Bett gegangen. Die Schönbeinige sowieso. Ich hatte mehrere quälende Stunden nicht gerade mit Anstand hinter mich gebracht. Aber vor der heftigsten Aktion hatte ich letztlich zurückgeschreckt.
Am nächsten Morgen wachte ich als erster auf. In der Wohnung war es angenehm frisch und still, nur Mzs Schnarchen drang dumpf durch die Tür zum Schlafzimmer. Über dem Rasen schien verlockend die Sonne. Ich trank ein Glas Wasser und machte einen kleinen Spaziergang. Dieselbe Gegend, die mir bei der Ankunft noch so bizarr vorgekommen war, hatte jetzt etwas idyllisches an sich. Dann packte ich meine Sachen, nahm zwei Flaschen Bier als Entschädigung mit und verließ durch die Balkontür die Szenerie.
Katev - 24. Aug, 18:49