11
Feb
2010

Maya

Ich fühle mich von meinem Körper im Stich gelassen. Das Schlimmste daran ist sicherlich die Angst und die Ungewissheit, die damit einhergeht. Seit meinem Krankenhausaufenthalt im Dezember ist die Fissur nicht richtig ausgeheilt, sodass ich mich mittelfrisitg wieder in einem Dreibettzimmer liegen sehe. In letzter Zeit ist es allerdings „dahinten“ weniger auffällig zugegangen.
Seit dem zweiten Weihnachtstag leide ich wieder an Magen- und Sodbrennen unterschiedlichster Intensität. Diese Protonenpumpenhemmer helfen natürlich mal wieder überhaupt nicht. Rätsel über die Ursachen. Ich lasse meine Ärztin weiterhin damit experimentieren, anstatt wie beabsichtigt auf eine Magenspiegelung zu drängen.
Dann bin ich beim Sex nicht gekommen. Der Kopf war mal wieder nicht frei, bezahlte Körper reizen mich einfach nicht, obwohl das Mädchen bildhübsch war, eine typische Realschul-Schönheit mit goldenen Ohrreifen, aber ohne künstliche Fingernägel. Ich habe Probleme mit dem Eindringen, es ist auch nicht dasselbe Gefühl wie bei meiner Onanie-Praxis, zumal sie natürlich überhaupt nicht feucht war und ich mich durch Kondome in der Regel ziemlich eingeschnürt und eingepackt vorkomme. Eines ist sogar geplatzt, aber ich mache mir keine Sorgen bei dem bißchen Sekret, das aus ihren Poren geflossen ist. Wie irritierend winzig mir ihr Bauch vorkam als ich ihn in den Händen hielt und küsste. Sie schwitzte nicht und war zu frisch geduscht. Aus menschlicher Sicht war es eine interessante Erfahrung, aus sexueller mal wieder eine enttäuschende.
Am Tag als ich sie „gebucht“ hatte, rief Maya an. Ihr Timing ist einfach prachtvoll. Habe ich es nicht immer schon gewusst, dass das passieren würde? Schwer zu sagen. War es das, was ich gewollt hatte? Bestimmt, denn in letzter Zeit dachte ich immer häufiger und intensiver an sie. Aber noch bin ich in gefasster Stimmung. Zumindest ist noch ungewiss, was das alles zu bedeuten hat und wohin es führen soll, denn das Gespräch war nur provisorischer Art. Schon die Umstände waren etwas kurios, denn ich erkannte ihre Stimme zunächst nicht, dachte bei ihrem Klang tatsächlich an das zu bezahlende Mädchen, nachdem ich aufgrund der Rufnummerunterdrückung auch davon ausgehen musste, dass es meine Mutter war... Ich will jetzt hier nicht all meine Gedanken aufschreiben zu dem, was sie sagte, nur dass wir beide automatisch wieder in die alten Verhaltensmuster zurückfielen, was ich doch vollends ändern wollte. Jetzt warte ich schon wieder auf den nächsten Kontakt, unzufrieden damit, dass ich mir ihre Nummer nicht geben lassen wollte und somit die Möglichkeit vergab, selbst den Zeitpunkt zu bestimmen. Bei dieser Frau mache ich einfach alles falsch. Was will sie überhaupt von mir?
Ansonsten bin ich schnell gereizt und unzufrieden. Die Atmosphäre auf der Arbeit ist manchmal niederdrückend, besonders auf der Spätschicht. Die Kollegen labern immer so viel Scheiße, selbst jene, die ich mag (ich mag die meisten von ihnen). Sie wissen gar nicht, bei wem sie es mit mir zu tun haben, was das für Auswirkungen auf mich hat, wenn sie den Mund aufmachen (und manche machen ihn fast gar nicht mehr zu). Zu wenige wissen es. Es ist eine schwierige Angelegenheit und es scheint keinen Ausweg zu geben. „Ich glaube an deinen Durchbruch“, sagte Maya nochh. Das war das Schlimmste, was sie sagen konnte.
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